Frankfurter Rundschau
29.06.2007
Kinderlächeln ist der Lohn
Griesheim: Verein sammelt Spenden für Waisenhaus in Nigeria
Von Gitta Düperthal
(Frau Düperthal stellte uns diesen Artikel freundlicherweise für die Homepage als Spende zur Verfügung.)
Sie sind Freundinnen. Sie haben Schwung und Charme. Und sie wollen die Welt ein wenig zum Besseren verändern und Waisenkindern in Afrika helfen: die 37-jährige Joan Agboro und die 49-jährige Dorothea Winterling. Agboro ist Vorsitzende des Vereins „Helping Hands for Africa".
Im Jahr 2005 hat alles angefangen. Joan Agboro kam aus Nigeria nach Deutschland und gründete den Verein. Er ist paritätisch besetzt mit vier Mitgliedern afrikanischer und vier deutscher Herkunft. Bereits 1993 hatte Agboro bei einem Besuch im nigerianischen Waisenhaus in Lagos gesehen, wie schlecht und unregelmäßig Mitarbeiter dort bezahlt wurden. Damals entschloss sich die Nigerianerin, die Englisch und Sport studierte, zu helfen.
In Gedanken immer in Lagos
Um die Kinder zu trösten, las sie ihnen Geschichten vor. Dabei registrierte sie, dass es ihnen am Nötigsten fehlte. Mittlerweile ist das Haus in Lagos zum SOS-Kinderdorf umgewandelt worden. Seitdem hat Joan Agboro der Gedanke an das Wohlergehen der Kinder in ihrem Herkunftsland nicht mehr losgelassen.
Die Vereinsarbeit bereite auch den Helfern Freude. „Wir bringen unser kulturell unterschiedliches Temperament und Gedächtnis ein." Seit 2005 übergibt Agboro einer Vertrauensperson im Waisenhaus in Osubi in Nigeria Spendengelder. 18 Kinder warten in Osubi auf Schulgeld, Kleidung, Essen.
Weitere drei sind im Waisenhaus in Batoke in Kamerun auf die Zuwendungen angewiesen, um ihren Schulbesuch zu finanzieren. Deshalb sind alle acht Vereinsmitglieder ständig aktiv. Spenden würden nicht für Verwaltung, Telefon, Öffentlichkeitsarbeit oder Reisen verwendet, sondern einzig und allein für die Kinder, sagt Winterung. Deren Lächeln sei dann der Lohn. Joan Agboro und Dorothea Winterling lieben Tanz und Musik.
Eine der größten Aktionen des Vereins war ein Benefizkonzert in der Evangelischen Pfingstkirche. Fünf afrikanische Gospelchöre sangen kürzlich für die Waisenkinder in Nigeria und Kamerun. 150 Leute unterschiedlicher Generationen und Weltanschauung, vom Startbahnwestgegner bis zur älteren Dame aus der Kirchengemeinde, swingten begeistert mit. Gespendet wurden 781 Euro. „So muss es sein", freut sich Winterling.